Biedermann und die Brandstifter

Stückbeschreibung

Der Kleinbürger und Opportunist Gottlieb Biedermann, ein ehrgeiziger Geschäftsmann, Chef einer Haarwasserfabrik und Hauseigentümer, der nach Ansehen und Beliebtheit strebt und dabei über Leichen geht, beherbergt den Hausierer und Ex-Ringer Schmitz auf seinem Dachboden. Er erkennt bald, dass Schmitz und sein Kumpan, der ehemalige Kellner Wilhelm Eisenring, beabsichtigen, dort Feuer zu legen. Aber angesichts der Erkenntnisse ist er nur ein Meister des Verdrängens und Vergessens. Willensschwach und ängstlich ist Biedermann nicht fähig, den beiden Pyromanen Einhalt zu gebieten. Im Gegenteil, er bewirtet sie als Gäste und hofft ihre Freundschaft zu gewinnen. Er sieht, wie sie mit Benzinfässern und Zündschnüren hantieren. Er überlässt ihnen sogar Streichhölzer, um Vertrauen zu zeigen. Die zaghaften Einwände seiner Frau Babette weist er kopfschüttelnd zurück. Das Feuer greift auf weitere Häuser und den benachbarten Gasometer über. Ein vernichtender Großbrand entsteht in der Stadt.
Max Frisch, 1911 in Zürich als Sohn eines Architekten geboren und 1991 dort verstorben. Er studierte zunächst bis 1933 Germanistik und arbeitete als Journalist. Dabei unternahm ausgedehnte Reisen und studierte dann 1936-40 in Zürich Architektur, wonach er 1944-55 dort ein eigenes Büro unterhielt. Neben ersten dramatischen Versuchen schrieb er Essays und Erzählungen und machte sich damit schnell als Schriftsteller einen Namen. 1955 gab er seinen Architektenberuf auf und wurde als freier Schriftsteller tätig. Nicht nur in seinen Romanen und Theaterstücken, auch in seinen Tagebüchern, den aktuellen Aufsätzen und Reden setzte er sich mit unserer Zeit auseinander. 1976 erhielt er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels für seine stets beharrliche Bekämpfung von Machtmissbrauch und von ideologischer Demagogie.